Das Jahr 2021 war wegen der weiter anhaltenden Pandemielage durch Volatilität und Unberechenbarkeit geprägt. Der Gesamtumsatz der Weleda Gruppe nahm im vergangenen Jahr von 424 Mio. Euro auf 425 Mio. Euro leicht zu. Die beiden Geschäftsbereiche Naturkosmetik und Pharma entwickelten sich unterschiedlich. Während der Gesamtumsatz der Naturkosmetik im Vergleich zum Vorjahr um rund 3 Prozent zulegte, verringerte sich der Arzneimittelumsatz um 10 Prozent. Im Bereich der Naturkosmetik konnten fast alle Regionen zum Wachstum beitragen. In der Arzneimittelsparte erholten sich einige Märkte, während der französische Markt weiter unter dem Wegfall der Erstattung homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel durch die Krankenkassen litt.
Das Betriebsergebnis 2021 lag mit 13 Mio. Euro unter dem Vorjahr (22 Mio. Euro). Dies lag hauptsächlich an Investitionen in den Markt, höheren Abschreibungen durch Modernisierung und Ausbau der Produktionsanlagen sowie Herausforderungen in der Arzneimittelsparte. Bedingt durch geringere Wechselkursverluste und geringere Steueraufwendungen nahm das konsolidierte Jahresergebnis in Höhe von 7 Mio. Euro gegenüber 2020 (8 Mio. Euro) nur leicht ab. Durch den erwirtschafteten Gewinn konnte die Eigenkapitalquote weiter auf 54,1 Prozent erhöht werden (Vorjahr 53,8 Prozent).
Das Nettofinanzvermögen hat im Geschäftsjahr hauptsächlich durch hohe Investitionen um 5 Mio. Euro abgenommen und beträgt rund 68 Mio. Euro. Das Unternehmen ist weiterhin schuldenfrei.
Zukunftsprojekte laufen weiter
Zu den wichtigsten Weichenstellungen für die nächsten Jahre zählen die Erneuerung der Infrastruktur mit dem Kernelement eines neuen Logistikcampus in Deutschland am Standort Schwäbisch Gmünd, sowie der Modernisierung und dem Ausbau der Produktionsanlagen am Schweizer Standort. Investitionen in die IT-Infrastruktur sowie in Forschung und Entwicklung sowohl für die Naturkosmetik als auch verstärkt für pharmazeutische Produkte. Die Erweiterung der Serviceangebote von Weleda und die Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsprogramms bildeten weitere Schwerpunkte im Jahr 2021. Als neu zertifizierte B Corp hat sich Weleda dazu verpflichtet, weiterhin nach hohen Massstäben verantwortungsbewusst, ökologisch nachhaltig und sozial fair zu wirtschaften.
Kampagne „Schütze die Haut der Erde“
Mit der globalen Kampagne «Save Earth’s Skin» (dt. Schütze die Haut der Erde) will Weleda die Menschen über die Bedeutung und die weltweite Bedrohung gesunder Böden informieren. In Deutschland, Österreich und der Schweiz kooperiert Weleda dafür mit der Bio-Stiftung Schweiz und deren Bodenfruchtbarkeitsfonds. Über eine Million Quadratmeter Ackerfläche konnte dadurch bisher für die regenerativen Landwirtschaft gewonnen werden. Insgesamt fördert Weleda im Jahr 2022 weltweit Projekte der regenerativen Landwirtschaft mit 400’000 Euro.
Weleda Tochtergesellschaft Weleda HealthCare AG gegründet
In der Schweiz wurde die Weleda HealthCare AG gegründet. Diese 100-prozentige Tochtergesellschaft stellt individuell verordnete Präparate her, sogenannte Rezeptur- bzw. Magistralpräparate, und sichert so die Versorgung der Schweiz mit anthroposophischen Arzneimitteln. Ziel ist ein breites Sortiment an Arzneimitteln, um zukünftig besser auf die Bedürfnisse von Patient:innen eingehen zu können. Die neue Gesellschaft ist Teil der Strategie des Unternehmens, den Geschäftsbereich Pharma in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Ausblick 2022
Das dritte COVID-Jahr mit teilweisen Lockdowns, steigende Inflationsraten und der Krieg in der Ukraine beeinträchtigen das Konsumverhalten und das Marktumfeld. Dies führt im ersten Quartal 2022 teilweise zu Umsatzrückgängen in Europa, die auch durch zweistellige Zuwächse in anderen Ländern nicht ausgeglichen werden. Eine Einschätzung für das Gesamtjahr ist aufgrund der aktuellen Situation nicht möglich.