Tränenflüssigkeit hält die Augen sauber und feucht. Bei jedem Lidschlag, bei jedem Blinzeln werden sie gereinigt und gleichzeitig mit Feuchtigkeit versorgt. Hornhaut und Bindehaut sind von einem gleichmäßigen Tränenfilm bedeckt. So wird etwa die Hornhaut vor winzigen Fremdkörpern wie Schmutzpartikeln und auch vor Bakterien geschützt. Ist die Tränen-Produktion gestört, kann es zu trockenen Augen kommen.
Wie entstehen trockene Augen?
Wenn der Tränenfilm die Augen nicht genügend benetzen kann, fühlen sie sich trocken und gereizt an, der Lidschlag reibt – als ob ein Fremdkörper im Auge wäre. Die Augen reagieren empfindlich auf das Licht. Oft wird ein Gefühl von müden Augen oder Überanstrengung beschrieben. Kontaktlinsen werden schlechter oder gar nicht mehr vertragen. Intensive Bildschirmarbeit, äußere Einflüsse wie stark klimatisierte Räume, trockene Heizungsluft, die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und die nachlassende Tränenproduktion mit zunehmenden Alter können unter anderem zu trockenen Augen führen. Paradoxer Weise können trockene Augen auch vermehrt tränen.
Wieso tränt das Trockene Auge?
Hinter tränenden Augen kann das Trockene Auge (Sicca-Syndrom) stecken. Ist die Tränen-Produktion vermindert, oder die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört, wird das Auge empfindlich gegenüber Reizen wie Sonne, Wind, trockener Raumluft und Wärme. Die Augenoberfläche trocknet aus, was dazu führt, dass über einen Reflex die Tränendrüsen zur Produktion von Tränenflüssigkeit angeregt werden, was sie zu einer überschießenden Sekretion veranlasst. So kommt es zu dem scheinbaren Paradoxon: Das Auge wird von Flüssigkeit überschwemmt und tränt.
Wie ist der Tränenfilm aufgebaut?
Der Tränenfilm ist in drei Schichten aufgebaut und hat eine Innen- und Außenseite. Die innerste, Schicht, die Muzinschicht enthält Schleimstoffe und grenzt an die Bindehaut. Die mittlere Schicht besteht fast ausschließlich aus Wasser, sie wird nach außen durch die Lipidschicht begrenzt. Der Fettanteil der Lipidschicht stammt vor allem aus den Meibom-Drüsen und schützt die Augenoberfläche vor dem Austrocknen. Eine weitere Substanz, die im menschlichen Auge vorkommt, ist die Hyaluronsäure, sie ist Bestandteil des Glaskörpers und der Horn- und Bindehaut. Der Tränenfilm wird durch die Hyaluronsäure stabilisiert und sie erhöht die Verweildauer des Tränenfilms auf dem Auge. Aufgrund der besonderen physikalischen Eigenschaften verhält sich das Salz der Hyaluronsäure, das Natriumhyaluronat, sehr ähnlich der körpereigenen Tränenflüssigkeit und bildet einen klaren, lang anhaltenden Schutzfilm auf der Augenoberfläche.
Warum treten Beschwerden häufiger im Sommer und im Winter auf?
Eine Studie dokumentiert, dass das Risiko für Augentrockenheit in Europa im Sommer und Winter am höchsten ist. Mögliche Auslöser für das Symptom trockener Augen sind Wind, Sonne, Hitze [1] sowie Klimaanlagen. Aus einer weiteren Publikation geht hervor, dass die Überanstrengung etwa, das Risiko für Augentrockenheit erhöht [2].
Auch das häufige Starren auf Bildschirme führt zu trockenen Augen, man spricht hier vom Office-Eye-Syndrom.
[1] Van Setten G et al. Evidence of seasonality and effects of psychrometry in dry eye disease. Acta Ophthalmol 2016; 94: 499–506
[2] Porcar E et al. Visual and ocular effects from the use of flat-panel displays. Int J Ophthalmol 2016; 9: 881–885
Was hilft bei trockenen Augen?
Zur Behandlung von trockenen Augen haben sich Präparate wie befeuchtende Augentropfen bewährt. Eine Kombination aus gentechnikfreiem Natriumhyaluronat und dem Extrakt aus der Blüte biologisch angebauter Malve befeuchten, beruhigen und erfrischen trockene und gereizte Augen. Das Salz der Hyaluronsäure verhält sich ähnlich der körpereigenen Tränenflüssigkeit und bildet einen klaren, lang anhaltenden Schutzfilm auf der Augenoberfläche. Die Wilde Malve (Malva sylvestris) kann trotz Trockenheit in ihrer Umgebung Schleime bilden, die die ganze Pflanze durchziehen und ist somit ein Vorbild für Durchfeuchtung bei gleichzeitiger Stabilität. Der Malvenextrakt bindet Wasser und kann so eine feuchtigkeitsbewahrende, beruhigende Wirkung entfalten.
Augentropfen sollten nicht ohne vorherige Abklärung der Symptome durch einen Augenarzt angewendet werden.