Unser Magen
Unser Magen ist sehr viel bewegungsfreudiger als wir ihn wahrnehmen. Im Magen wird die Nahrung weiter rhythmisiert. Durch die sogenannte Magenperistaltik wird der Nahrungsbrei weiter verflüssigt, zerkleinert und durchmischt. Die in den Mund möglicherweise eingedrungenen Krankheitserreger werden im Magen durch Salzsäure abgetötet und die Eiweiße zerlegt. Der Nahrungsbrei wandert von dort weiter in den Dünndarm.
Unser Dünndarm
Hier findet die wichtigste Phase unserer Verdauung statt. Auch unser Dünndarm unterliegt einem rhythmischen Wechsel von Zusammenziehen und Erschlaffen der Darmmuskulatur. Hier wird die Magensäure neutralisiert, und mit Hilfe der Enzyme aus dem Dünndarm und der Sekrete aus Bauchspeicheldrüse und der Gallenflüssigkeit wird die aufgenommene Nahrung nun zu Ende verdaut. Dafür ist eine besonders große Fläche nötig, somit erklärt sich die Größe der Dünn-Darmoberfläche von ca. 180 m². Der gesamte Dünndarm steht im Dienste der Nahrungszerkleinerung einerseits und ihrer Aufnahme andererseits. Alle fremde Ordnung wird zerstört, um in die körpereigene verwandelt zu werden. Hier im Dünndarm macht sich z.B. eine Laktose-Unverträglichkeit bemerkbar und es zeigt sich, was für uns gesunde, verträgliche Nahrung ist. Oder welches Essen ein Allergiepotential in sich trägt.
Nahrungsbestandteile, die für den Körper nicht geeignet sind, um in eine körpereigene Ordnung umgewandelt zu werden, scheiden wir aus. Alles, was nicht unsere Energiebilanz erhöht, wird im Dickdarm eingedickt und gemeinsam mit den Stoffwechselabbauprodukten über den Enddarm ausgeschieden.
Unser Dickdarm und der Mastdarm
Ab dem Dickdarm abwärts ist alles auf "Ausscheiden" programmiert. Im Mastdarm findet gar keine Verdauung mehr statt. Die Orientierung des Dickdarm-Abschnitts nach außen zeigt sich auch in der Besiedelung: Er enthält mit der Darmflora zahllose Mikroorganismen als fremdes Leben, während der Dünndarm fast steril ist.
Auch hier spielt Rhythmus eine große Rolle
Beide großen Darmabschnitte – der Dünn – als auch der Dickdarm bewegen sich in rhythmischen peristaltischen Wellen. Wie das Herz ruht auch der Dünndarm nie. Er ist im Minutenabstand ständig in Bewegung, und zwar immer nur in einer Richtung: nach unten. Der Dickdarm dagegen bewegt sich langsamer und an seinem Ende auch in die Gegenrichtung, um den Stuhl zu stauen.